Namibia Impfungen und Gesundheitsvorsorge

Welche Impfungen braucht man für Namibia? Wie ist das Malariariskio in Namibia? Wie ist die gesundheitliche Versorgung? Informationen zu diesen und anderen Fragen finden Sie hier.

Ich bin kein Arzt. Eine medizinische Beratung traue ich mir daher nicht zu.

Ich teile in diesem Artikel von mir geprüfte Informationen, die mir wichtig erscheinen, sowie meine persönlichen Erfahrungen. Ausserdem finden Sie auf Sieser seite Links zu Webseiten von Leuten, die über dieses Thema weit mehr wissen als ich.

Welche Impfungen braucht man für Namibia

Wenn Sie aus Europa nach Namibia einreisen, sind generell keine Impfungen zwingend vorgeschrieben. Nur wenn Sie aus einem Gelbfiebergebiet einreisen, müssen Sie eine Gelbfieberimpfung nachweisen.

Die Tropenmedizinische Beratung Freiburg empfiehlt folgende Impfungen:

  • Diphtherie, Tetanus, Polio
  • Hepatitis A
  • Masern (oder Immunität nach Krankheit)

Für Risikogruppen werden zusätzlich die folgenden Impfungen empfohlen:

  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken, Pneumokokken, Influenza

Das Auswärtige Amt empfiehlt für Namibia die auch für Deutschland üblichen Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes:

  • Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten)
    gegebenenfalls auch gegen Polio, Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza
  • Zusätzlich Hepatitis A;
    nur bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Gefährdung auch: Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken-Krankheit (ACWY)

Einreise aus Gelbfieber-Gebiet

Wenn Sie aus einem von der WHO als Gelbfieber-Endemiegebiet eingestuften Land einreisen, müssen Sie eine gültige Gelbfieberimpfung nachweisen (Internationales Impfzertifikat).

Ausführliche Informationen und ggf. eine persönliche Beratung erhalten Sie unter www.crm.de.

Die gefürchtete Malaria

Bitte lassen Sie sich zum Thema Malaria von einem Arzt beraten.

Als ich zum ersten Mal nach Namibia gereist bin, war ich voller Furcht vor Malaria. Der Tropenarzt fragte mich, wo ich denn hinwolle. Und er empfahl mir dann für meine Reise in zentrale Gebiete keine Propyhlaxe.

Bei Reisen in Risikogebiete, also vor allem in den Nordosten Namibias, versuche ich möglichst nicht gestochen zu werden (lange Kleidung, Mückenspray, Moskitonetz,…).

Ob eine Malaria Prophylaxe sinnvoll oder gar nötig ist hängt davon ab, wo Sie hin wollen, und zu welcher Jahreszeit Sie reisen.

Der zentrale Teil Namibias und der Süden gelten generell als frei von Malaria, insbesondere während der Trockenzeit.

Besprechen Sie das aber bitte mit Ihrem Arzt.

Übertragen wird Malaria von nachtaktiven Anopheles-Mücken. Da die Mücke nachtaktiv ist, ist sie nur während der Dämmerung und nachts gefährlich.

Sie können viel zur Vorbeugung tun, mit und ohne Medikamente.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie z. B. beim Tropeninstitut.

Ein Mückenspray sollten Sie auf jeden Fall dabei haben. In Namibia werden vor allem Peaceful Sleep oder Tabard verwendet (in den vielen Supermärkten und in Apotheken erhältlich).

Wenn ich in einem Malariagebiet bin, ziehe ich mir sofort nach Sonnenuntergang ein langärmliges Hemd und eine lange Hose an und sprühe den Rest mit Peaceful Sleep ein. Ausserdem schlafe ich natürlich unter dem sorgfältig geschlossenen Moskito-Netz.

Die Sonne und andere

Besonders erwähnen möchte ich die Sonne.

Die macht zwar nicht direkt krank, aber sie scheint in Namibia extrem intensiv. Ob Sie wirklich ausreichend „vorgebräunt“ oder „nicht-sonnenempflindlich“ sind, wird die namibische Sonne schnell beweisen.

An der Küste ist es besonders tückisch. Hier spüren Sie die Sonne nicht, weil die Luft kühler ist.

Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 und einen Hut sollten Sie in Namibia auf jeden Fall dabei haben und auch benutzen.

Besonders wichtig: ausreichend trinken. So Manche(r) wurde hier schon von einem Sonnenstich umgehauen.

Es ist schade, wenn deswegen Erste Hilfe Massnahmen notwendig werden.

Nehmen Sie sich daher bitte auch vor, mindestens 3 Liter am Tag zu trinken.

Das Schreckgespenst Trinkwasser

Sie haben wahrscheinlich auch schon schlechte Erfahrungen damit gemacht: Keime im Wasser, und schon ist der Urlaub verdorben.

Gebranntes Kind scheut das Feuer.

Und so werden Sie vielleicht auch in Namibia lieber Wasser in Plastikflaschen kaufen.

Daher wird es Sie vielleicht überraschen, dass in Namibia das Leitungswasser generell als trinkbar gilt.

Gute Wasser-Qualität aus tiefen Bohrlöchern

Ausserhalb der Städte kommt das Wasser in Namibia meist aus Bohrlöchern. Dieses Wasser kann durchaus aus 50-150 m Tiefe stammen!

Solches Tiefenwasser ist generell sehr sauber: In Namibia gibt es wenig Landwirtschaft, bei der intensive Dünge- und Spritzmittel eingesetzt werden. Ausserdem gibt es wenig verschmutzende Industrie. Daher hat das Wasser oft eine hervorragende Qualität. Besonders wenn Sie empflindlich sind, sollten Sie sich die Qualität des Wassers aber immer vor Ort nochmal bestätigen lassen.

In den Städten wird die Qualität des Wassers überwacht. Falls nötig wird mit Chlor oder anderen Massnahmen nachgeholfen. Auch dieses Wasser ist also meist sicher. Nur geschmacklich kann es zu wünschen übrig lassen. In den Städten ist abgefülltes Wasser daher oft die bessere Alternative.

Vorsicht vor allem im Nord-Osten

Im Nordosten/ Caprivi Streifen ist es meist ratsam, kein Leitungswasser zu trinken, da es aus den Flüssen kommt – und das könnte einem europäischen Magen schlecht bekommen.

In manchen Gegenden schmeckt das Wasser brackig, z. B. in Etosha.

Aber vor allem in den südlichen Landesteilen hat das Wasser oft hervorragende Qualität.

Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie einfach die Leute vor Ort.

Ich habe gehört, dass manchen das Wasser an einigen Orten in Namibia (z. B. in Swakopmund) einfach nicht bekommt. Das ist schwer vorherzusehen und ist sehr individuell. Das müssen Sie dann Ihrer Intuition überlassen.

Es könnte aber sogar sein, dass Sie mit dem Wasser aus Plastikflaschen unerwünschte Stoffe zu sich nehmen. Das ist besonders bedenklich, wenn die Flaschen in der namibischen Sonne heiss geworden sind.

Trinkflaschen von zuhause und 5 Liter Kanister

Am besten bringen Sie Trinkflaschen von Zuhause mit, dann können Sie sich Wasser für den Tag abfüllen.

Wenn Sie das Wasser aus der Leitung nicht trinken möchten, dann können Sie Wasser aus den im Handel erhältlichen 5-Liter Kanistern in Ihre Liter-Flaschen umfüllen.

Die Umwelt und ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken.

Die 5-Liter Kanister verursachen weniger Müll als Liter-Flaschen und sind günstiger.

Die leeren 5-Liter Kanister sind bei den Einheimischen oft so begehrt, so dass sie sogar wiederverwendet werden.

Ist das Essen in Namibia unbedenklich?

Genau wie das Wasser ist auch das Essen in Namibia grundsätzlich unbedenklich.

Sogar ungekochtes Essen, wie Salat kann man zu sich nehmen.

Namibia hat durchaus mit Europa vergleichbare Standards bei der Hygiene für Restaurants und Hotelbetriebe.

Ausserdem ist das Wasser meist unbedenklich, also auch Obst und Salat, die mit dem Wasser gewaschen worden sind.

Aber natürlich auch hier kann es Ausnahmen geben. Diese vorauszusehen ist aber nicht möglich.

Ich habe es in vielen Jahren nur wenige Male erlebt, dass Gäste eine Magen-/ Darmerkrankung bekommen haben. Und wenn, dann war sie leicht und konnte mit ein paar Medikamenten in den Griff bekommen werden.

Auch hier ist meine Erfahrung, dass man im Nordosten („Caprivi-Streifen) vorsichtiger sein muss, da die Temperaturen höher sind und dort mehr Menschen leben.

Tollwut in Namibia

In Namibia gibt es sie noch, die Tollwut.

Ein normaler Besucher muss sich vor ihr allerdings kaum fürchten. Sie betrifft eher Jäger (viele Kudus sind betroffen) oder Leute, die länger irgendwo auf dem Land leben oder viel mit Tieren umgehen.

In Acht nehmen sollten Sie sich auf jeden Fall vor streuenden Hunden und Schakalen (diese kommen z. B. in Etosha nachts in die Camps und können sehr zutraulich sein).

Wilden Tieren sollte man eh nie zu nahe kommen.

Vor allem sollte man wilde Tiere nie füttern, egal wie hungrig oder süss sie aussehen.

Sollten Sie trotzdem, gebissen zu werden, müssen Sie unbedingt innerhalb von 24 Stunden zu einem Arzt, der den Impfstoff vorrätig hat!

Gesundheitliche Versorgung in Namibia

Die medizinische Versorgung in Namibia lässt sich durchaus mit dem deutschen Standard messen:

Wenn Sie am richtigen Ort sind und richtig versichert sind.

Vor allem in Windhoek, aber auch in kleineren Städten wie Swakopmund und Walvis Bay gibt es sehr gute Kliniken und Ärtze.

Vor allem die privaten Krankenhäuser und Ärzte geniessen teilweise einen hervorragenden Ruf. Angelina Jolie brachte eines ihrer Kinder in der Swakopmunder Cottage Klinik zur Welt.

Mediclinic in Swakopmund C) Medical Imaging

Je weiter Sie sich von diesen Zentren weg bewegen, desto schwieriger wird es aber, gute medizinische Versorgung zu finden.

Die Distanzen in Namibia sind sehr gross.

Der nächste Arzt oder das nächste Krankenhaus, kann mehrere Stunden Fahrt entfernt sein.

In Orten wie Kamanjab kommt nur ab und zu ein Arzt vorbei. Ansonsten tut eine Krankenschwester Dienst oder es gibt gar keine medizinische Versorgung.

Verlassen Sie sich nicht auf Hubschrauber oder Flugzeug.

Es gibt in Namibia nur wenige Rettungshubschrauber. Diese sind für medizinische Rettungsflüge meist nicht gerüstet. Und die Hubschrauber können nur unter passenden Bedingungen und nicht allzu weit fliegen. Ausserdem haben sie Rüstzeiten.

Flugzeuge können nicht überall landen, sind nicht immer bereit für medizinische Rettungsflüge und nachts fliegen Sie nicht.

Abgehoben wird sowieso erst, wenn eine Kreditkarte mit dem entsprechendem Limit vorliegt oder eine Krankenversicherung zugesagt hat, dass sie die Kosten übernehmen wird.

Sonst bleibt das Fluggerät am Boden.

Deswegen muss man aber nicht zuhause bleiben.

Aber Sie sollten sich bewusst sein, dass der Weg zum nächsten Arzt in Namibia etwas länger sein kann.

Insbesondere, wenn Sie Vorerkrankungen haben, sollten Sie entsprechend vorsorgen.

An den meisten Lodges und Campingplätzen weiss man, was im Notfall zu tun ist und wo der nächste Arzt ist.

Eine gute Auslandskrankenversicherung ist wichtig

Schliessen Sie bitte unbedingt eine gute Auslandskranken- und Rückholversicherung ab.

Ein Arztbesuch kostet in Namibia etwa zwischen 400 und 1500 N$ (nur die Konsultation, ohne Behandlung und Medikamente). Das ist zu verkraften.

Aber sollte der Einsatz eines Rettungsflugzeuges oder ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein, könnte ihr Leben von dieser Versicherung (oder Ihrer Kreditkarte) abhängen.

Ärzteliste

Die deutsche Botschaft in Windhoek hat eine Liste wichtiger Ärzte und medizinischer Institutionen in Namibia zusammengestellt.

Auch das Auswärtige Amt hat eine Liste mit Kontaktdaten von Ärztinnen und Ärzten sowie medizinischer Institutionen in Namibia veröffentlicht.

All das gilt für erwachsene Reisende. Bei Kindern müssen Altersbeschränkungen und spezifische Risiken beachtet werden. Bitte sprechen Sie mit einem Arzt.

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