Ovamboland
Das Ovamboland ist anders als der Rest Namibias.
Hütten stechen ab von modernsten Gebäuden, Shopping Malls von Cuca Shops (winzigen Lädchen für alles), Oshanas (Lehmsenken) von Ackerflächen, Makalani Palmen von Flacher Landschaft, alte Missionsstationen von modernen Kirchengebäuden.
Man muss mit Kühen und Eseln rechnen, auf der Strasse und in den Ortschaften, es gibt kaum Zäune. Shebeens (informelle Bars) und Makalani-Palmen säumen die Strassen.
Der Name Ovamboland ist eigentlich nicht mehr korrekt, er stammt aus der Apartheidszeit, genau wie z. B. das Damaraland. Es war der Begriff für das Reservat, Bantustan oder Homeland, das dem Stamm der Ovambo oder auch Avambo, zugewiesen worden war. Angehörige des Ovambostammes, die keine Arbeit in den weissen Gebieten hatten, mussten hierher zurückkehren.
Heutzutage besteht das Ovamboland aus des sogenannten Vier-O-Regionen: Omusati, Oshana, Ohangwena und Oshikoto (wobei diese Regionen nicht genau dieselbe Landfläche haben, wie das ehemalige Ovamboland).
Die Ovambos sind die grösste Bevölkerunggruppe in Namibia, sie stellen etwa 50 % der Menschen im Land. Im Ovamboland lebt auch etwa die Hälfte der namibischen Bevölkerung!
Die Kultur der Ovambos entdecken
Da das Ovamboland durch das Cuvelai-System Wasser aus dem regenreicheren Angola erhält, ist im Ovamboland mehr Ackerbau möglich, als im trockenen Süden Namibia’s. Süsswasser-Fisch und Gemüse spielen in der Kultur der Ovambo-Stämme eine verhältnismässig grosse Rolle – ganz im Gegensatz zu den Hereros, die vor allem Fisch absolut nichts abgewinnen können.
Das Ovamboland ist touristisch kaum erschlossen und es liegt auf der Route weniger Touristen. Wer aber Namibia, und vor allem seine Menschen, intensiver kennenlernen möchte, sollte das Ovamboland besuchen.
Es gibt keine touristischen Attraktionen vom Range Etoshas, aber sie können
- die Residenz eines traditionellen Ovambokönigs besuchen,
- einen Baobab bewundern, der schon als Post, Kirche und Kapelle herhalten musste,
- das Museum einer finnischen Missionsstation besuchen
- in Kunsthandwerks- und Töpfermärkten stöbern und
- ein lebendiges Stück Afrika erleben.
Die grossen Ortschaften hier sind Oshakati und Ondangwa.
Touristische Unterkünfte gibt es nur wenige.
Das Ovamboland ist kulturell interessant und liegt abseits der Touristenpfade
Schön mag es hier nicht immer sein, aber garantiert authentisch. Wer das „echte“ Namibia kennenlernen will, sollte den weiten Weg ins Ovamboland auf sich nehmen.